Zehn Milliarden spezialisierte Körperzellen im Blut, Zwischenzellraum und in der Lymphe, bilden zusammen mit unserem Lymphsystem unser Immunsystem. Gemeinsam bringen unsere Immunzellen etwa 2,3 Kilogramm auf die Waage. Die meisten Immunzellen erreichen ein Durchschnittsalter von nur wenigen Tagen – aber keine Sorge, jeden Tag werden circa 10 % dieser Zellen erneuert. Wie Sie Ihr Immunsystem von innen stärken und von außen schützen können, haben wir in diesem Blogartikel in unseren 5 Tipps für Sie zusammengestellt. 

  1. Schleimhäute – Wie Sie die Schutzbarriere pflegen

Niesen, Sprechen, Husten oder Küssen – Grippeviren übertragen sich durch eine Tröpfcheninfektion vom einen auf den anderen Körper. Deshalb gilt natürlich als Regel Nummer eins: Händehygiene (regelmäßig gründlich waschen), Hust- und Niesetikette beachten und Abstand halten. Damit unsere Schleimhäute ihre physikalische Schutzfunktion bei der Abwehr von Bakterien und Viren möglichst gut ausführen können, ist es wichtig Sie gerade im Sommer zu unterstützen. Das gelingt uns, indem wir: 

  • Ventilatoren, Zugluft und Klimaanlagen meiden! Zwar ist die Abkühlung bei heißen Temperaturen angenehm. Allerdings trocknen unsere Schleimhäute dadurch sehr schnell aus, was unser Immunsystem schwächt. Durch die Abkühlung wird die Durchblutung verringert und Krankheitserreger haben ein leichtes Spiel. Sie setzen sich auf den ausgetrockneten Schleimhäuten fest und vermehren sich.
  • Unterwegs nicht an Nase oder Auge fassen! Denn dann platzieren wir die Krankheitserreger direkt bei unserem „Türsteher Schleimhaut.“
  • Auf Nasensprays verzichten: Abschwellende Nasensprays enthalten Wirkstoffe, die ein zusammenziehen der Blutgefäße an den Nasenschleimhäuten bewirken. Über einen längeren Zeitraum angewendet, trocknen sie die sensiblen Schleimhäute nachhaltig aus. Die Nase kann dann ihre Abwehrfunktion nicht mehr erfüllen.
  1. Aktivieren Sie Ihre Abwehr im Schlaf

Schlaf ist die beste Medizin – sagt der Volksmund. Und wir ergänzen: auch die beste Prävention. Forscher aus Tübingen haben nun entdeckt, dass die Arbeit bestimmter Abwehrzellen, der T-Zellen, durch guten und ausreichenden Schlaf unterstützt wird. Akuter Schlafmangel dagegen schwächt das Immunsystem. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein paar Stunden Schlafverlust genügen, um die Anhaftungsfähigkeit von spezialisierten T-Zellen reduzieren“, so die Forscher. Damit der Schlaf besonders gesundheitsfördernd ist, spielt das Raum- und Körperklima eine entscheidende Rolle: 

  • Temperatur: Auf Kälte reagiert der Körper mit einer Verengung der Blutgefäße, um den Wärmeverlust in Grenzen zu halten. Kalte Füße reichen hierfür schon aus. Wer also auch im Sommer schnell kalte Füße bekommt, greift zu kuscheligen Schlafsöckchen. Die ideale Temperatur zum Einschlafen liegt übrigens zwischen 16 und 19 Grad.
  • Luft: Schlafen Sie bestmöglich mit offenem (gekipptem) Fenster. Ist dies nicht möglich, Lüften Sie vor dem Schlafengehen. Im Winter empfiehlt sich in beheizten Räumen, aufgrund der trockenen Luft, ein Luftbefeuchter.
  • Trinken Sie genug! Auch in der Nacht verlieren wir durch Atmung und Schweiß viel Flüssigkeit. Achten Sie darauf, über den Tag verteilt genügend zu trinken – das unterstützt auch Ihre Schleimhäute.

 Fakt: Apropos Luft – Raucher und auch Passivraucher haben ein erhöhtes Risiko für Erkältungen sowie einen längeren Krankheitsverlauf. So zeigte sich in einer Studie, dass starke Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern eine 2,5-fach verlängerte Krankheitsdauer aufweisen. 

  1. Lymphsystem, Thymusdrüse und Darm – richtig ernähren, gezielt unterstützen

Insgesamt 3 Barrieren gegen Krankheitserreger besitzt unser Darm. Neben der Darmschleimhaut und unserem Mikrobiom (Darmflora) ist das GALT (das Darm-assoziierte Immunsystem) für unseren Schutz im Einsatz. Das GALT ist Teil des lymphatischen Systems und kann bereits im Darm gezielt Fremdstoffe markieren und vernichten. Ähnlich clever: die Thymusdrüse. In ihr lernen die T-Zellen Freund von Feind zu unterscheiden und erhalten eine spezielle Ausrüstung (Rezeptoren) um aktiv gegen Krankheitserreger vorzugehen. Alle drei Immunsystem-Protagonisten profitieren von: 

  • Einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt. Müssen sie sich nicht mit dem Abtransport von Schad- und Giftstoffen beschäftigen oder werden sogar von ebendiesen lahmgelegt, können sie ihrem eigentlichen Job besser nachgehen. Zucker, Weißmehl, Fertiggerichte und Softdrinks sind die Gegenspieler unserer Immunabwehr. Ob ein Detox für Sie sinnvoll ist und welche Form nachhaltig wirkt, lesen Sie HIER.
  • Essen Sie den Regenbogen! Rote Paprika (Lycopin), Karotten (Beta-Carotin), Curcumin (Kurkuma), Rucola (Chlorophyll) und Brombeeren (Cyanidin) – essen wir farbenfroh, abwechslungsreich und viel Gemüse und Obst nehmen wir ganz genussvoll einen kleinen Immun-Boost vor. Die enthaltenen Ballaststoffe unterstützen zusätzlich den Abtransport von Schadstoffen, Bakterien und Viren.
  • Gesunde Fette: Omega-3 unterstützt alle drei Organe durch Zellschutz und im Kampf gegen Entzündungen.

 Lymphsystem: Wie Sie Ihren Lymphfluss gezielt verbessern, lesen Sie HIER.

Thymusdrüse: Die hinter dem Brustbein liegende Drüse, kann durch sanftes klopfen aktiviert werden. So geht es:

  • Ab der Stelle, wo der Brustkorbknochen zum weichen Hals wird, fahren Sie zwei bis drei Fingerbreit nach unten.
  • Stimulieren Sie diese Stelle mit sanften Fingerklopfen für 15 bis 30 Sekunden.

Darm: Zucker und Weißmehl – zwei Lebensmittel die unser Darm nicht so gerne mag. Wie man dennoch nicht auf das Naschen verzichten muss, zeigen unsere basischen Dessertrezepte HIER

  1. Bewegung: Nicht nur präventiv gut!

Eine Studie ergab, dass sportlich aktive Menschen um bis zu 40 % niedrigere Erkältungsbeschwerden haben, als sportlich inaktive Menschen. Damit der Immun-Boost mit Sport gelingt, achten Sie auf ein regelmäßiges und nicht überanstrengendes Training, mit ausreichender Ruhepause zwischen den Bewegungseinheiten und genug Flüssigkeitszufuhr. Und so unterstützt Sport die Immunabwehr: 

  • Sport fördert die Durchblutung: Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und andere Abwehrzellen können sich so besser durch den Körper bewegen. Außerdem erhöht regelmäßige Bewegung die Zahl der Immunzellen.
  • Sport fördert einen gesunden und erholsamen Schlaf und optimiert die Schlafqualität.
  • Sport verlangsamt die Freisetzung von stressbedingten Hormonen: Und genau das, unterstützt unser Immunsystem. 

 

  1. Wellness für das Immunsystem: Sauna und Entspannung

Dauerstress macht krank – und das nachweislich. Die Zahl der Immunzellen im Blut sinkt, unsere kleinen T-Killerzellen sind weniger aktiv und die T-Lymphozyten sind weniger teilfreudig. Eine aktive Erholungsphase vom Alltagsstress ist deshalb besonders wichtig. Egal ob Sie ein gutes Buch im Garten lesen oder in einer Wellness-Oase entspannen – Ihr Immunsystem wird es Ihnen danken. Damit diese Entspannungs-Zeiten nicht untergehen, platzieren Sie wöchentliche Zeitfenster hierfür in Ihrem Kalender. Nehmen Sie diese Auszeiten genauso wichtig, wie andere Termine. 

Tipp: Auch im Sommer lohnt sich der regelmäßige Gang in die Sauna. Durch das Ausdehnen der Blutgefäße (optimierte Zirkulation), der gezielten Entspannung und der Aktivierung der Nasenschleimhäute profitiert Ihr Immunsystem im ganzheitlichen Sinne. 

Die Grippe ist schon da? Clevere Helfer aus der Natur machen die Zeit erträglicher und schwächen die Symptome ab: 

  • Wenn die Nase läuft und verstopft ist: Setzen Sie auf ein Dampfbad mit Salz. Hierfür einfach 2 EL Salz auf einen Liter Wasser in einem Topf aufkochen und das Gesicht mit einem Handtuch darüber platzieren. Abwechselnd durch Nase und Mund einatmen. Im Anschluss eine Messerspitze gemahlenen Zimt eine Minute lang kauen und ausspucken – wirkt abschwellend auf die Nasenschleimhäute.
  • Husten und Halsschmerzen: Stellen Sie eine Gurgellösung aus Salbei und Kamille her. Hierfür einen starken Tee ansetzen und regelmäßig gurgeln. Zwischen den Gurgel-Einheiten Salbei- und Holunderbonbons lutschen. Durch den dadurch erhöhten Speichelfluss, werden Viren und Bakterien schneller beseitigt.
  • Generell: Verzichten Sie in diesem Zeitraum komplett auf Weißmehl, Zucker und Co. – setzen Sie stattdessen auf reichhaltige Gemüsebrühen. Dadurch erhöhen Sie automatisch Ihre Flüssigkeitszufuhr und belasten Ihren Körper nicht zusätzlich.

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