Schöne Bescherung oder „O du fröhliche“ Weihnacht?
„Besinnliche Weihnachten“ gehört zu den geflügelten Wünschen in dieser Jahreszeit. „Schön wär’s“, denken dabei viele. Bei manchen Frauen wird die To-do-Liste immer länger, denn für das „perfekte“ Weihnachten ist noch so viel zu tun. Das beginnt schon im November, sollten Adventskranz und Adventskalender doch bevorzugt selbst gebastelt werden, das Weihnachtsgebäck mindestens 10 Sorten darbieten und die Outdoor-Lichterketten auch nicht erst an Silvester hängen. Bei manchen Männern macht sich nun schon das ungute Gefühl breit, unter dem Zwang zu stehen, sich ein kreatives Geschenk einfallen zu lassen.
Wenn Weihnachten einen Fluchtreflex auslöst
Wer sich mit einer immer länger werdenden To-do-Liste oder Aufgaben, die er eigentlich nicht mag, unter Druck setzt, stresst seinen Körper. Dabei wird Adrenalin ausgeschüttet, um den Körper auf Höchstleistungsniveau und damit in Bewegung zu bringen. Die verbrauchte Energie wird durch das daraufhin ausgeschüttete Cortisol wieder aufgefüllt. Das wiederum lässt Einfachzucker im Blut zirkulieren, der als Fettreserven eingelagert wird.
Bei unseren Höhlen bewohnenden Vorfahren wurde das Cortisol durch Bewegung auf der Flucht wieder abgebaut. Auf den Stress von heute folgt zwar ebenfalls ein Fluchtwunsch, jedoch bewirkt nicht zwangsläufig ein Fluchtreflex die damit einhergehende und Cortisol abbauende Bewegung.
Sehr unfair, aber: Wer Stress hat, nimmt auch noch zu.
Besinnlichkeit beginnt im Kopf
Machen Sie sich dieses Jahr die Adventszeit und die Feiertage so entspannt wie noch nie. Sieben praktische Tipps für die Advents- und Weihnachtszeit
1. Verfassen Sie jetzt gleich eine Liste mit allem, was Ihnen im Kopf herumschwirrt und Sie noch erledigen möchten.
2. Nehmen Sie Druck raus!Wenn die Liste von A wie Adventskranz besorgen über B wie Baum schmücken bis Z wie Zimtsterne backen ellenlang wird und Sie sich den Kopf zerbrechen, wie das nur alles zu schaffen ist, dann markieren Sie die Punkte, die Ihnen am wichtigsten sind. Alles andere machen Sie nur, falls es Ihre Zeit entspannt zulässt.
3. Lassen Sie sich etwas abnehmen und zum Beispiel Ihre Geschenke gleich beim Kauf einpacken. Auch Ihr Fitnessclub bietet Ihnen einen Geschenkeservice mit Ideen für das Wertvollste, das Sie verschenken können: Gesundheit und Wohlbefinden.
4. Von Weihnachtsstimmung keine Spur? Gönnen Sie sich die Zeit, den Zauber dieser Jahreszeit auch bewusst wahrzunehmen. Weihnachtslichter, Gerüche, Dekorationen, Ihr Lieblingstee, Lebkuchen, Musik – all das gehört dazu. Nehmen Sie sich jeden Tag Momente, in denen Ihre Aufmerksamkeit nur der Sinneswahrnehmung gehört. Innehalten und sehen, hören, riechen, schmecken.
5. Stehen Sie auch selbst auf Ihrer To-do-Liste? Lassen Sie sich von nichts Ihr Training, Ihre Yogastunde oder Saunazeit stehlen. Bewegung baut Cortisol und Adrenalin ab und sorgt für einen klaren Kopf. Außerdem fördert Bewegung einen erholsamen, schlank machenden Schlaf. Wenn Sie sich gestresst oder ausgepowert fühlen, trainieren Sie unbedingt locker, also mit geringerer Intensität.
6. Tee statt Schokolade? Bei Stress kommt es wie ferngesteuert häufig zum Griff nach Zucker, der das Gehirn kurzfristig mit dem glücklich machenden Botenstoff Serotonin belohnt. Je eiliger und unbewusster das erfolgt, desto weniger kommt es im Gehirn an. Deswegen bleibt es auch so selten bei einem Bissen. Der Auslöser für den Griff nach Süßem war der Wunsch, in einer angespannten Situation kurz zu entspannen. Diese Entspannung erreichen Sie aber auch ohne unnötige Kalorien mit einer Tasse wohltuendem Tee.
7. Je hektischer es wird, desto langsamer sollten wir werden. Wer meint, er könnte womöglich mehrere Dinge gleichzeitig und damit auch mehr erledigen, bestraft sich mit Stresshormonen, schafft die Voraussetzungen für Fehler und noch mehr Arbeit. Machen Sie stattdessen jetzt erst recht eine Pause und überlegen Sie sich in Ruhe, was Sie als Nächstes anpacken.
Wir wünschen Ihnen eine genussvolle Adventszeit, in der auch Ruhe und Besinnlichkeit Platz finden!